Allgemein
Wie war Dein Eindruck von der diesjährigen Preisverleihung?

Am besten fange ich zeitlich von vorn an: Wir wollten nach der Verleihung von 2022 für 2023 etwas ändern. Wir haben nachgedacht und sind sofort an die Umsetzung gegangen. Wir haben es geschafft, dass wir Preisgelder vergeben und die Jury den Preisträger bestimmt. Dass dann der Vortragsplatz in der Messehalle dieses Jahr komplett gefüllt war, gab uns wie das top Bewerberfeld Recht. Der letzte Pitch, keine Keynote oder anderes: Das war richtig neu und hat gewirkt. So kann ich nur sagen: Ich bin glücklich! Die Rechnung ist aufgegangen.

Bei so vielen guten Bewerbungen ist dir als Jurymitglied die Wahl sicher nicht leichtgefallen: Was waren deine Entscheidungskriterien?

Das ist tatsächlich eine spannende Frage, die aber auch etwas mit Interaktion und den Top-Leuten in der Jury zu tun hat. Die ist mit den Sponsorenvertretern in diesem Jahr erstmalig größer geworden. Die Urteile stehen damit auf breiterem Fundament. Das bekommt dem Preis sehr gut. Die Auswahl wiederum macht jedes Mitglied vorab allein mit sich aus. Lena Kress und das Team von ATHENE Fraunhofer führen dann dankenswerterweise alles zusammen. Es kommt zur Jurysitzung. Dann folgen der Pitch und das Ausfüllen der Stimmzettel vor Ort. Da lernt man im Rückblick, dass das erste Urteil eine Revision vertragen kann. Die Auseinandersetzung mit den Unternehmen läuft nämlich über ein paar Monate hinweg. Für mich ist es immer wichtig, dass ich ganz besondere Eigenschaften am Team, dem C-Level und vor allem dem Produkt finde. Wir haben für genuin wirtschaftliche Fragen Experten an Bord. Ich schaue hingegen eher auf Technisches und versuche den Grad von Innovation und Machbarkeit im und für den Markt gleichermaßen herauszufinden. Da gibt es einen Punkt, an dem beides perfekt zusammenspielt. Wenn ich den sehe und ihn für mich und vor anderen argumentieren kann, dann kenne ich meinen Favoriten.

Wie immer, kann es nur einen Sieger geben. Das waren in diesem Jahr Quantum Optics Jena. Gibt es Kandidaten, die du auch sehr vielversprechend fandest und die du gern im kommenden Jahr nochmals beim Pitch erleben würdest?

Abgesehen von jungen Startups, die mir auf der Messe selbst begegnet sind, bekenne ich offen, dass ich die Arbeit von KEEQuant aus Fürth extrem spannend finde. Ich durfte auf der Infosecurity Europe in London die Firma und die Technik kennen lernen. Wesentlicher Aspekt des Produkts ist, dass sie ein neues technologisches Paradigma aufsetzt auf bestehende Infrastruktur. Es kann also sofort implementiert werden. Und nein, es braucht keine Tiefsttemperaturen. Und dann fand ich Enclaive aus Berlin sehr inspirierend. Die habe ich anfänglich, das gebe ich gern zu, unterschätzt. Hardware, die ohnehin schon da ist, spielt im Produkt eine Rolle zum dynamischen Verschlüsseln während der Laufzeit eines Systems, und ich habe gesehen, wie sich die beiden Unternehmen in Verbänden und Initiativen international engagieren. Beachtlich!

Jetzt mal ein Blick auf das große Ganze: Was hat sich an dem Preis in den letzten Jahren geändert?

Ich habe es bereits angedeutet. Die wichtigste Änderung ist sicher die Reduktion der Finalisten auf fünf Unternehmen in der Endausscheidung, die direkte Arbeit mit Sponsoren und das Ausloben von Preisgeldern. Mit den Sponsoren treten neue Jurymitglieder auf den Plan: die Telekom, Kaspersky und Infinigate.

Nach dem Preis ist vor dem Preis: Wird es auch im kommenden Jahr wieder einen UP@it-sa Award geben?

Du sagst es, der Termin zur ersten Sitzung, die sich mit UP24@it-sa beschäftigt, steht. Dann werden wir wieder mit der Nürnberg Messe und Herrn Frank Venjakob sowie Lena Kress und Oliver Küch vom Fraunhofer SIT aus Darmstadt die Köpfe zusammenstecken. Lasst Euch überraschen, was wir für das kommende Jahr uns ausdenken. Ich kann nur sagen, dass ich mich wieder sehr auf die Zusammenarbeit und auf das Jurieren freue.