Clusterveranstaltungen

Der IT-Sicherheitscluster e. V. widmete sich in diesem Jahr beim 4. Regensburger Cybersecurity-Kongress am 28.April 2025 den Facetten von digitalen Identitäten und der Operational Technology (OT) und den Konsequenzen für die Cybersicherheit. Die Veranstaltung stärkt das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Maßnahmen gegen Cybercrime einerseits durch Fachexpertise, andererseits durch die Einbindung der regionalen Wirtschaft und überregionalen Akteuren. Vielen Dank an unsere Partner Stadt Regensburg, dem Polizeipräsidium Oberpfalz, der IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim und der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz.

„Dass es so schlimm ist, hätte ich nicht gedacht“, verrät ein Besucher des 4. Regensburger Cybersecurity-Kongresses, der am 28. April im Jahnstadion Regenburg stattfand. Doch, es ist so schlimm in Deutschlands Digitalen. Wir sind nicht nur in hierzulande, sondern auch in Europa stark abhängig von Produkten aus den USA und China. Mit der erschütternden Feststellung, dass wir auf unserem Kontinent „kolonialisiert“ worden sind, startete Joe Pichlmayr, CEO von der Wiener IKARUS Security Software, seine Keynote zur Veranstaltung und verwies angesichts der globalpolitischen Lage auf den Handlungsbedarf. Es gehe darum, „die Fähigkeit von Individuen, Unternehmen, Organisationen und Staaten ihre Rolle in der digitalen Welt selbstständig, selbst bestimmt und sicher auszuüben“. Mit dem Kongress setzte der IT-Sicherheitscluster e. V. ein starkes Zeichen für den Standort und zeigte: Regensburg ist ein Fokuspunkt der Informationssicherheit.

Manuel „Honkhase“ Atug von der AG Kritis erweiterte in der zweiten Keynote den Blickwinkel um die Perspektive auf kritische Infrastrukturen und ihren Schutz. Beide diskutierten mit dem CEO der Mitgliedsfirma asvin GmbH unter der bewährten Moderation von Christian Omonsky von der Conceptnet GmbH über diese Themen, und es herrschte Einigkeit über die Lage. Ob im Feld von Hard-, Software, Daten oder Technologien: Der Rückstand im großen Maßstab ist enorm und vielleicht nicht mehr aufzuholen.

Zuvor machten Georg Barfuß, Referent für Wirtschaft, Wissenschaft und Finanzen der Stadt Regensburg sowie der Leitende Kriminaldirektor Michael Danninger vom Polizeipräsidium der Oberpfalz deutlich, dass die Sicherheit von Wirtschaft und Systemen gefährdet ist. Die digitale Welt hat ihren Preis. Um daher einen Beitrag zur Verbesserung der Lage sowie zur Vernetzung von Akteuren aus der IT-Security mit Unternehmen und Verbänden sowie der Bevölkerung zu leisten, veranstaltet das IT-Sicherheitscluster den Kongress unter maßgeblicher Unterstützung seitens der Stadt Regensburg und der Polizei.

In diesem Jahr übertraf der Kongress in jedem Belang die Erwartungen: „Wir haben mit gut 220 Teilnehmenden eine Spitzenzahl erreicht. Und das durchweg positive Feedback der Besucherinnen und Besucher zeigt uns, dass wir mit unseren Themen und der Veranstaltung allgemein den Nerv der Zeit getroffen haben“, fasst Matthias Kampmann, Geschäftsführer des IT-Sicherheitsclusters, seine Eindrücke von der Veranstaltung zusammen. Zudem stellten die Mitgliedsunternehmen AIR IT, Audittrails, Braun & Paul, Die Datenbeschützerin, die MTG Wirtschaftskanzlei, Pegasus, die Ratisbon Compliance der P29 Group sowie die R,KOM ihre Dienstleistungen und Produkte vor. Außerdem waren die Transferstelle Cybersicherheit, das Nationale Koordinierungszentrum Cybersicherheit, das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, das Betriebswirtschaftliche Forschungszentrum für Fragen der mittelständischen Wirtschaft, BF/M Bayreuth, und weitere Organisationen vor Ort. Zusammen mit den Förderprojekten CONTAIN, EasyAnon und DEFENSIVE, an denen das Cluster beteiligt ist, zeigte auch in diesem Jahr wieder die Ostbayerische Technische Hochschule mit ihrem LaS³ wie breit aufgestellt IT-Sicherheitsforschung sein kann: spielifizierte Ansätze und Eyetracking konnten hautnah erlebt werden.

Cybersecurity ist ein Thema, das alle Menschen angeht. Das Cluster setzte in diesem Jahr daher auf zwei Spezialthemen, die aber Schnittstellen zu vielen gesellschaftlichen Bereichen aufweisen: digitale Identitäten und Sicherheit in der Operational Technology. „Gerade das Chaos beim Login verunsichert sehr. Aber es besteht vielleicht Hoffnung, wenn sich digitale Wallets auf der Basis der eIDAS-Richtlinie Standards breiter etablieren“, beschreibt Kampmann. Auf der Seite der Hersteller ist der Cyber Resilience Act aus der EU eins der brennenden Themen. Matthias Kampmann: „Wir haben sicher keine der angesprochenen Frage erschöpfend beantworten können, aber wir hoffen, dass wir die richtigen Menschen zusammenbringen konnten, so dass wir nicht nur aufmerksam gemacht, sondern auch Vernetzungsmöglichkeit zur konkreten Lösung für unsere Mitglieder, aber auch die Gesellschaft und Unternehmen anbieten konnten.

Christian Götz, Vorstandsvorsitzender des Clusters sowie Referent und Verantwortlicher für die IT-Sicherheit bei der IHK Regensburg, für Oberpfalz/Kelheim, bringt es auf den Punkt: „Pragmatisch, anwenderfreundlich und natürlich sicher, so muss IT-Sicherheit aufgebaut sein und dazu hat der 4. Regensburger Cybersecurity Kongress wieder viele Impulse, Wissen und Kontakte geliefert. Die sichere digitale Identität ist die Basis. Hier gibt es die Werkzeuge, wir müssen sie nur konsequent einsetzen. In der Produktion sind die Herausforderungen sehr speziell aber gerade für unsere heimische Industrie von existenzieller Bedeutung. Während des Kongresses konnten wir sehen, worauf es ankommt und wie wir uns vor Kriminellen und staatlichen Akteuren schützen können.“

Wir können mit Stolz und nach großem, positivem Feedback behaupten, dass der Kongress ein voller Erfolg war. Wir hoffen, Sie beim nächsten Regensburger Cybersecurity-Kongress wieder begrüßen zu dürfen!

Vielen Dank an Robert Ruidl für die Fotos!